Der Akanthus ist eine Staudenpflanze Südeuropas mit großen eingekerbten und an den Enden spitz zulaufenden Blättern. Von einer naturalistischen bis hin zu einer stark stilisierten Wiedergabe gibt es eine große gestalterische Bandbreite in der Ornamentik.
Das Naturmotiv wurde ab dem 5. Jahrhundert im → antiken Griechenland künstlerisch eingesetzt. In der Architektur kam es vor allem an den Kapitellen der Säulen und bei Konsolen zum Einsatz. Als Flächenornament erscheint die Akanthusranke z. B. auf → Friesen. Der Gebrauch des Motivs setzte sich im → Mittelalter und über die → Renaissance hinaus in Architektur und Kunsthandwerk fort. Seine Vielfältigkeit sicherte ihm später im → Barock und im → Klassizismus einen Platz, auch in Mischform mit anderen Laubarten. Gleiches gilt für den → Historismus. Im → Jugendstil dagegen taucht der Akanthus so gut wie gar nicht mehr auf.
Der Akanthus kann als wichtigstes Blattmotiv der Ornamentik bezeichnet werden. In naturalistischer Darstellung eignet er sich vor allem für den Barockstil. Die einfachen stilisierten Akanthusblätter passen zur Renaissance und zum Klassizismus.
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