Biedermeier
Das Biedermeier (1820 bis 1850) ist eine späte Form des → Klassizismus in Deutschland. Der Begriff bezieht sich heute vor allem auf die angewandte Kunst und Malerei der Zeit. Am berühmtesten sind die schlicht gehaltenen Kleinmöbel und Sofas dieses Stils. Die Inneneinrichtung bestand aus drapierten und teilweise gemusterten Vorhängen, einfarbigen oder schlicht tapezierten Wänden und → Bordüren. In der Ornamentik erfreuten sich z. B. die → Girlande, die → Palmette und das → Medaillon großer Beliebtheit.
Zeitlich ist der Stil ab 1820 bis ungefähr 1850 anzusetzen. Der Begriff beschränkt sich auf den deutschsprachigen Raum und Skandinavien. Zeitgleich existierte der Klassizismus, mit dem das Biedermeier charakteristische Merkmale teilte. Wesentlich ist jedoch, dass es sich um einen vom Bürgertum getragenen Stil handelte, der mit einer neuen Wohnkultur verbunden war. Mitte des 19. Jahrhunderts verdrängte der → Historismus das Biedermeier. Um 1900 wurde der Stil wiederentdeckt und auch der heutige Name eingeführt.
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