Gründerzeit: In den Jahren nach der Gründung des Deutschen Reichs 1871 kam es zu einer Fülle von Firmengründungen und zu einem allgemeinen Bauboom. Bis zum Jahr 1890 spricht man daher politisch und wirtschaftlich gesehen von der Gründerzeit. Der Begriff wird darüber hinaus auf die gesamte Epoche bezogen, da in dieser Zeit nicht nur neue Repräsentativbauten, sondern gleich ganze Viertel im Rahmen eines starken Städtewachstums entstanden. Genau genommen gibt es jedoch keinen „Gründerzeitstil“, sondern eine Blüte des → Historismus in Deutschland. Dabei griff ein zunehmend wahlloser Gebrauch historischer Stile (Eklektizismus) um sich. Es folgte bis 1914 die Ära des Wilhelminismus (Wilhelm II.), in der stilistisch betrachtet vor allem der Neobarock zum Tragen kam.
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